KI-Tools - Welche gibt es und was gilt es zu beachten?


Es gibt viele KI-Tools für die Literaturrecherche. Diese bieten unterschiedliche Funktionen an.

https://www.semanticscholar.org/

  • frei verfügbar
  • Login nicht zwingend

SemanticScholar ist wie Google Scholar eine wissenschaftliche Suchmaschine, ein Discovery Tool. Bereits seit 2015 bietet sie eine freie, durch KI unterstützte Suche in über 200 Millionen wissenschaftlicher Zeitschriftenartikel an. Neben Filtern wie dem Forschungsbereich, werden “Highly influential papers” identifiziert und gekennzeichnet. Für viele Papers steht auch eine sehr kurze Zusammenfassung des Abstracts. Wenn Sie sich registrieren, können Sie personalisierte Literaturempfehlungen erhalten um up-to-date zu bleiben. Die KI lernt schnell, was Sie interessiert.

SemanticScholar ist die Datenbasis von vielen anderen KI-Tools für die Literaturrecherche.

Erfahren Sie in diesem TaskCards mehr, was das Tool alle kann und was es zu beachten gilt.

https://inciteful.xyz/

  • frei verfügbar
  • Login nicht zwingend

Inciteful wertet Zitationsstrukturen aus und stellt ausgehend von sogenannten Root Papers einen Graph dar, der die Publikationen visuell einordnet. Das kann helfen beim Finden von zentralen Grundlagenwerken und unterstützt damit die Schneeballlsuche. Dabei versucht das Tool auch, die wichtigsten Papers, Review Papers zum Thema, Top Journals, zentrale Institutionen und wichtige Autor:innen abzubilden. 

Es ist möglich, eine Verbindung mit Zotero herzustellen. Damit kann die eigene Zotero-Bibliothek als Ausgangsbasis verwendet werden:
https://github.com/inciteful-xyz/inciteful-zotero-plugin


https://researchrabbitapp.com/

  • frei verfügbar
  • Login zwingend

Mit ResearchRabbit ein Literatur-Mapping-Tool) bieten sich Ihnen neue Wege zwischen Suchen und Browsen an. Ausgehend von einer Publikation oder einer ganzen Sammlung an Publikationen, können Sie weitere Publikationen entdecken, in Ihre eigene Sammlung integrieren und für die Suche gleich weiternutzen. Durch die Integration von Zotero lässt sich Ihre eigene Literatursammlung einfach einbinden und als Basis nutzen  – und ebenso leicht auch erweitern.

Erfahren Sie in diesem TaskCards mehr, was das Tool alle kann und was es zu beachten gilt.

https://elicit.com/

  • Login zwingend
  • kostenpflichtig (5000 Credits kostenlos)

Mit Elicit  können Sie sich die “wichtigsten” Paper zu einer Forschungsfrage zusammenfassen lassen und Publikationen im Sinne eines Literature Reviews analyisieren.

Erfahren Sie in diesem TaskCards mehr, was das Tool alle kann und was es zu beachten gilt.

https://typeset.io/

  • Login nicht zwingend
  • frei verfügbar (Basisversion)

Scispace bietet viele Funktionen von Literatur suchen über Arbeiten mit Text. Im Gegensatz zu anderen Tools "spricht" es auch Deutsch, da die Suche auf ChatGPT basiert. Ausgehend von einer natürlichsprachigen Suchanfrage werden fünf Top Papers zusammengefasst. Die Suchergebnisse können weiter gefiltert werden. Mit dem "Copilot" können Fragen an eine bestimmte Publikation gestellt werden, wie "Fasse mir die Publikation in 200 Zeichen zusammen?", "Welche Methoden wurden verwendet?" oder "Was sind die wichtigsten Untersuchungsergebnisse?". Hier hilft es, gut durchdachte, sehr konkrete Prompts zu verwenden.

Einen Überblick über KI-Tools im Kontext von akademischen Lese- und Schreibprozessen finden Sie auch auf der Webseite des VK:KIWA (Virtuelles Kompetenzzentrum: Künstliche Intelligenz und wissenschaftliches Arbeiten)

Einige dieser Tools bieten auch Erweiterungen für ChatGPT an.

Erfahren Sie in diesem TaskCards mehr, was einzelne dieser Tools können und was es zu beachten gilt.

Im Kurs "Sprachassistenzen als Chancen für die Hochschullehre" vom KI Campus erhalten Sie einen Einblick in verschiedenen Sprachtechnologien und den Einsatz von KI-Werkzeugen beim wissenschaftlichen Schreiben.

Die Tools ändern sich laufend. Deshalb kann es sein, dass diese Hinweise nicht immer ganz aktuell sind. 

Jedes dieser Tools hat seinen Anwendungsbereich und seine Einschränkungen. Es stellen sich einige Fragen, die nicht immer ganz leicht zu beantworten sind. Antworten zu einzelnen Tools finden Sie in diesem TaskCards:


Was kann das Tool?
Nicht jedes Tool eignet sich für alles und kann alles. Achten Sie darauf, was das Tool verspricht, wie es funktioniert und was es tatsächlich macht.
Was wird durchsucht?
Einige, aber nicht alle Tools, legen offen, welche Datenbasis durchsucht wird und was genau die Grundlage an Literatur und Quellen ist (Intransparenz). Schauen Sie die gefundene Literatur an und überprüfen Sie insbesondere auch, ob die aktuellste Literatur dabei ist. 
Für welches Fachgebiet eignet sich das Tool?
Meistens liegt der Fokus auf englischsprachiger Literatur. Teilweise ist die Suche auch nur auf Englisch möglich, teilweise auch auf Deutsch. Der Output ist aktuell grösstenteils auf Englisch.
Mit welcher Sprache funktioniert das Tool am Besten?
Es gibt Tools, die sich für bestimmte Fachbereiche besser eignen als für andere. Daher lohnt es sich, das passende Tool auszuwählen.  
Welche Art von Literatur findet das Tool?
Viele der Tools beschränken die Suche aktuell auf wissenschaftliche Zeitschriftenartikel.
Für welches Fachgebiet eignet sich das Tool?
Es gibt Tools, die sich für bestimmte Fachbereiche besser eignen als für andere. Daher lohnt es sich, das passende Tool auszuwählen.  
Was kostet das Tool und ist ein Login nötig?
Bei vielen Tools ist ein Login Pflicht.  Einige sind in einer kostenlosen (Basis-)Version nutzbar. Bei vielen braucht es jedoch die Bezahlversion für den vollen Leistungsumfang. 
Wer steht hinter dem Tool?
Nicht immer ist klar, wer ein Tool entwickelt und dafür verantwortlich ist. Wie sieht es mit Datenschutz aus? Welche Technologie steht dahinter? Wie werden die Inhalte ausgewählt, gerankt und dargestellt (Relevanz)? Sind die Quellen und generierten Aussagen zuverlässig?
Wie können die Daten weiterverarbeitet werden?
Wie finde ich das Passende? Wie kann ich mit gefundenen Publikationen weiterarbeiten? Je nach Tool gibt es unterschiedliche Filtermöglichkeiten. Auch können die Trefferlisten und Inhalten unterschiedlich exportiert werden. Teilweise ist auch eine direkte Anbindung an ein Literaturverwaltungsprogramm wie Zotero möglich.
Sind die Quellen und generierten Aussagen zuverlässig?
Die Zuverlässigkeit der Quellen und Aussagen ist und bleibt – egal wie Literatur recherchiert und gefunden wird – zentral bei jeder Literaturrecherche. Mehr dazu im Moodle-Kurs Literaturbewertung.
Dieses Thema wirft natürlich Fragen im Zusammenhang mit der Verwendung bei Leistungsnachweisen auf. In diesem Kontext bietet die Richtlinie der ZHAW zur «Verwendung generativer KI-Systeme bei Leistungsnachweisen» sowie der "Anhang Deklarationspflicht von generativer KI bei ArbeitenAngehörigen der ZHAW Orientierung.

In Bezug auf die Literaturrecheche gilt folgendes:

  • "Werden generative KI-Systeme für eine Arbeit als Suchassistenten eingesetzt, z. B. um relevante Literatur zu identifizieren (Literaturrecherche), wird vorausgesetzt, dass die Lernenden diese Referenzen prüfen und inhaltlich kennen. Es gelten die üblichen Anforderungen an die Zitiergenauigkeit und Gründlichkeit von Literaturnachweisen und - Übersichten." (S. 3 der Richtlinie)
  • "Werden generative KI-Systeme wie unter Ziff. 3.I verwendet oder anderweitig zur Texterstellung (z.B. Literaturrecherche oder Strukturierungshilfe) oder zur (Weiter-)Bearbeitung eigener Daten oder bereits generiertem Output genutzt, müssen die verwendeten Werkzeuge unter Angabe des Verwendungszwecks in der Arbeit aufgelistet und transparent gemacht werden, z.B. in einem spezifischen Verzeichnis" (S. 2 des Anhangs)


Zuletzt geändert: Mittwoch, 28. Februar 2024, 10:12