Die Recherche soll in Angriff genommen werden – aber wie? Einfach mal den Arbeitstitel in die Suchmaske eingeben? Das geht natürlich, ist aber nicht unbedingt zielführend.
Je nach Wissensstand können Sie unterschiedliche Suchstrategien anwenden:
Verschaffen Sie sich einen Überblick mithilfe einer Einstiegssuche.
Suchen Sie systematisch, indem Sie sich eine Liste mit Suchbegriffen zusammenstellen.
Nehmen Sie einen Artikel als Ausgangspunkt für eine Suche mit dem Schneeballsystem.
Eine Einstiegssuche dient der Auffindung von Grundlagenwissen zu einem Thema. Es geht darum, sich einen ersten Überblick zu verschaffen, Fachterminologie kennenzulernen und zentrale Forschungsschwerpunkte zu identifizieren. Lehrbücher,
Handbücher und
Nachschlagewerke sind geeignet für einen solchen Einstieg.
Wollen Sie etwa wissen, welche Themen man auf dem Gebiet Energiemanagement vertiefen könnte, so wäre folgende Suchanfrage in Bibliothekskatalogen möglicherweise sinnvoll, um sich einzulesen:
energiemanagement* AND (lehrbuch OR einführung).
Fragen für eine Einstiegssuche:
Was ist mein Thema?
Was ist mein Fachbereich?
Welche Art von Literatur suche ich?
Suchbegriffe definieren
Sie haben sich in Ihr Thema eingelesen und eine konkrete Fragestellung definiert?
Zerlegen Sie diese nun in einzelne Komponenten und überprüfen Sie deren inhaltlichen Beziehungen.
Sind alle Komponenten gleich bedeutend?
Soll oder kann bei der Recherche auf eine Komponente verzichtet werden?
Stellen Sie anschliessend Ihre Suchbegriffe zusammen.
Geeignete Suchbegriffe zu den Komponenten finden Sie in der bereits gefundenen Literatur und in Nachschlagewerken.
Übersetzen Sie Ihre Suchbegriffe ins Englische. Die Suche in Fachdatenbanken ist häufig nur in englischer Sprache möglich ist.
Arbeiten Sie mit einem Wortfeld und halten Sie so Ihre Suchbegriffe fest. Dieses dient Ihnen als Gedankenstütze und kann im Verlauf des Rechercheprozesses verfeinert werden. Überlegen Sie sich, ob Unter- und Oberbegriffe ebenfalls zu Informationen zum
Kernbegriff führen. Mit Oberbegriffen finden Sie auch Quellen, die den gesuchten Teilaspekt sowie weitere Aspekte berücksichtigen.
Über weitere Begriffe in aufgefundenen Quellen kann die Suchanfrage schrittweise ergänzt und optimiert werden. Im Idealfall ist eine Suchanfrage so formuliert, dass sie möglichst alle relevanten und keine überflüssigen Treffer liefert. Zu diesem Zweck
können Sie verschiedene Suchtechniken anwenden.
Haben Sie einen besonders passenden Text zu Ihrem Thema gefunden? Wunderbar, dann können Sie diesen als Ausgangspunkt für eine Suche nach weiterer Literatur mit dem Schneeballsystem verwenden.
Rückwärtsgerichtete Suche
Schauen Sie sich das Literaturverzeichnis an und suchen dort nach weiteren relevanten Quellen. Bei Artikeln in Fachdatenbanken finden Sie die zitierten Texte häufig unter der Angabe "Cited References" oder "References".
Suchen Sie nach diesen Quellen und schauen Sie sich auch dort wieder das Literaturverzeichnis an. So wächst Ihre Sammlung relevanter Literatur zu Ihrem Thema schnell an.
Beachten Sie jedoch, dass Sie so nur Literatur finden, die älter ist als Ihre Ursprungsquelle. Auch nicht so häufig zitierte Literatur kann Ihnen so entgehen.
Vorwärtsgerichtete Suche
Diverse Datenbanken geben auch an, wie oft ein Artikel in neuerer Literatur zitiert wurde. Diese Information finden Sie unter "Times cited", "Cited by" oder Ähnlichem.
Die Hinweise in diesem Video zur Suche in Research@UWW gelten auch für ZHAW swisscovery.
Systematische Suche
Ziel einer systematischen Suche ist es, möglichst alle relevanten Forschungsergebnisse zu einer spezifischen Fragestellung zu finden. Dies setzt voraus, dass Sie sich in Ihr Thema eingearbeitet haben und Ihren Informationsbedarf gezielt einschränken können, z.B. in Bezug auf Thema, Art der Quellen, Publikationstypen und darin verwendeten Methoden, Zeitraum, geografischer Raum.
Als Suchinstrument werden bei der systematischen Suche vor allem Datenbanken verwendet.