2. Arten der Fotografie

2.5. Eventofotografie

Egal ob Straßenfeste, Theateraufführungen, Konzerte, Clubnächte und vieles weitere – Veranstaltungen bzw. Events sind ein gefundenes Fressen für interessante und außergewöhnliche Motive. Für Anfänger gestaltet sich der Einstieg in die Eventfotografie besonders einfach, wenn erst einmal auf Familienfesten oder Straßenfesten die Fähigkeiten durch üben und anwenden ausprobiert und verbessert werden. Wir geben einige Hinweise für unterschiedliche Situationen mit auf den Weg.

Aufmerksames Beobachten in der Eventfotografie – warten auf den richtigen Moment

Doch gleichgültig wo Sie fotografieren – im Mittelpunkt der Eventfotografie steht ähnlich wie bei Porträtaufnahmen der Mensch. Interagieren Sie z.B. auf Straßenfesten mit den Leuten, um die Motive so abzulichten, wie es Ihnen vorschwebt. Allerdings kann es auch besonders reizvoll sein, als außenstehender Beobachter aufzutreten und abzuwarten, bis die Menschen genau in der Pose sind, dass sich ein Foto lohnt. Das Warten auf den richtigen Augenblick, um das Motiv unverstellt zu präsentieren, bringt meistens viel individuellere und reizvollere Fotos zum Vorschein. Diese Vorgehensweise ist insbesondere notwendig, wenn Sie Straßenmusiker, ein Konzert oder DJs in einem Club fotografieren möchten. Die können Sie sowieso nicht anweisen, wie sie sich hinstellen sollen. Bei dieser Vorgehensweise lohnt es sich auch, die Serienbildfunktion Ihrer Kamera zu aktivieren und hinterher das beste Bild auszuwählen. Sie sollten bei alldem jedoch stets ein Gespür für die Angemessenheit Ihres Fotoeinsatzes mitbringen und mitunter die Leute fragen, ob es OK ist, wenn sie fotografieren.

Ohne Blitz und wenig Licht – Available Light in der Eventfotografie

Besonders der Einsatz eines Blitzes kann auf manchen Veranstaltungen als störend empfunden werden, z.B. bei der Bühnenfotografie – dort ist der Blitz ein absolutes No-Go. Auch wenn die Lichtverhältnisse manchmal nicht optimal sind – es wird ausschließlich mit vorhandenem Licht gearbeitet. Diese Methode wird in der Eventfotografie auch „Available Light“ genannt. Das Fotografieren in dunklen Locations ohne Blitz stellt besondere Anforderungen an Sensor und Objektiv. Meist müssen Sie den ISO-Wert weit nach oben justieren und die Blende weit öffnen, um eine Belichtungszeit zu erzielen, die das Motiv/Bild nicht verwackeln lässt. Lichtstarke Festbrennweiten und ein gutes Rauschverhalten des Kamerasensors sind daher äußerst hilfreich für diese Vorgehensweise. Auch die Belichtungskorrektur (in den Minus-Bereich) der Kamera sollte nicht außer Acht gelassen werden – leicht unterbelichtete Bilder können sogar die besondere Stimmung der Umgebung besser einfangen.

Blitz in Kombination mit langer Belichtungszeit führt zu ausreichender Schärfe und genügend
Umgebungslicht. Die Kamera wurde dabei bewusst bewegt, um die Lichteffekte im Bild zu erzeugen
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Der richtige Einsatz des Blitzes in der Eventfotografie

Wenn Sie, z.B. in Clubs und Diskotheken, mit Blitz fotografieren dürfen und möchten, haben Sie einen größeren Spielraum, was das Licht angeht. Es gilt hier allerdings, einiges zu beachten. Um wirklich gute Blitzfotos im Bereich Eventfotografie zu erhalten, wird man um die Investition in einen Systemblitz nicht herumkommen. Nur er bietet im Gegensatz zum internen Kamerablitz genügend Leistung und Flexibilität. Gute Einstiegsmodelle sind zum Beispiel der Nissin Speedlight DI622 oder der Yongnuo YN-560 II. So ein Blitz garantiert jedoch noch lange keine tollen Bilder. Der Blitz ändert die Lichtstimmung grundlegend. Jeder kennt gestochen scharfe, jedoch „totgeblitzte“ Fotos, in denen die gesamte tolle Lichtstimmung der Location untergeht. Um dies halbwegs zu kompensieren empfiehlt es sich, in der Eventfotografie einen Diffusor für den Blitz einzusetzen – der gestaltet das Blitzlicht weicher und sorgt für weniger harte Schatten im Bild. Wenn Sie die Möglichkeit haben, den Blitz zu justieren und auf eine Wand oder Decke zu richten, sodass die Motive indirekt belichtet werden, dann probieren Sie das in jedem Fall einmal aus. Die Ergebnisse sind meist um Welten besser, als mit frontal auf das Motiv gerichteten Blitz. Eine weitere Technik, die Sie in Betracht ziehen sollten, ist die Arbeit mit langen Belichtungszeiten. Auf diese Weise bekommen Sie genügend Umgebungslicht auf das Bild, um so die besondere Lichtstimmung etwas zu erhalten. Für die nötige Schärfe auf dem Motiv (z.B. dem DJ) sorgt das Blitzlicht. Je nach Motiv- und Beleuchtungssituation können hier Zeiten von 1/3 Sek. bis hin zu sogar einer Sekunde schöne Ergebnisse kreieren. Diese Technik erfordert aber einiges an Übung, da je nach Lichtsituation sehr unterschiedliche Belichtungszeiten und Blitzstärken in einer wohl dosierten Kombination erst für stimmige Bilder sorgen. Doch nicht abschrecken lassen! Hier ist für den Anfänger der Weg das Ziel – das Ausprobieren und Experimentieren mit unterschiedlichen Einstellungen kann sehr viel Spaß bereiten und wenn dann mit der Zeit die ersten richtig tollen Eventfotos entstehen, freut man sich umso mehr! Einige besonders gute Beispiele gibt es z.B. auf der Seite taktart-fotografie.de zu entdecken. Viele der Bilder wurden entweder durch Available Light mit einer lichtstarken Festbrennweite oder die Kombination Blitz + Langzeitbelichtung erzielt. Als Kamera diente eine Canon EOS 500D.

Quelle: http://www.richtig-fotografiert.de/