Buch - Kleine Fotoschule
2. Arten der Fotografie
2.3. Naturfotografie
Die passende Location zum Einstieg in die Naturfotografie: Waldpark und Zoo statt Regenwald
Denn die Strapazen und das nötige Wissen, das hinter einem einzigartigen Naturfoto steckt, sind enorm. Je nach der Umgebung, in der sich Naturfotografen befinden, stellen die Umweltbedingungen mitunter hohe Anforderungen an Mensch und Ausrüstung. Feuchtigkeit in (Regen-)Wäldern, extreme Kälte und Hitze oder Staub und Sand sowie kritische Wetterverhältnisse sind nur einige Beispiele, um dies zu verdeutlichen. Daher empfiehlt es sich in der Naturfotografie für den Einsteiger, ähnlich wie bei der Landschaftsfotografie, erst einmal vor der eigenen Haustür zu beginnen. Der in der Nähe gelegene Wald oder Park kann Anfangs ebenfalls seinen Reiz ausüben. Auch bei der Naturfotografie müssen Sie zu ungewöhnlichen Zeiten fotografieren, um die optimale Lichtstimmung einzufangen. Und spätestens, wenn Sie sich auf die Motivjagd nach Tieren begeben, müssen Sie wissen, wann diese wo am ehesten anzutreffen sind. Bevor Sie in freier Wildbahn Tiere fotografieren, sollten Sie dem Zoo Ihres Vertrauens einen Besuch abstatten, um dort in Ruhe zu üben. Denn anders als in der Portraitfotografie mit Menschen, können Sie Tiere nicht anweisen sondern müssen meist sehr lange warten, bis das Motiv die „richtige Pose“ eingenommen hat. Der Zoo ist eine gute Übungsfläche, zumal Ihnen das Tier hier nicht ausreißen kann, wenn es Sie bemerkt. In der freien Wildbahn hingegen kann es passieren, dass man lange Zeit still an einer Stelle ausharren muss, bis sich das gewünschte tierische Motiv vor der Linse blicken lässt.
Technische Ausstattung in der Naturfotografie – Makroobjektiv, Teleobjektiv und Stativ
Die Übergänge zwischen Landschafts- und Naturfotografie sind fließend. Ganze Naturlandschaften abzubilden ist reizvoll. Doch von da an kann man immer weiter ins Detail gehen und einzelne Bäume, Gräser bis hin zu einzelnen Blättern oder Blüten ablichten. Je kleiner es werden soll, desto eher empfiehlt sich der Kauf eines Makroobjektivs oder zumindest eine entsprechende Vorsatzlinse. Für Insekten und ähnlich kleines Getier ist so etwas unverzichtbar.
In der freien Natur sind Teleobjektive unerlässlich, um das Tier aus möglichst weiter Entfernung so gut wie möglich aufs Bild zu bekommen. Ab 200mm aufwärts sollten Sie schon anfangen. Je weiter Sie sich an das Tier ran bewegen, umso wahrscheinlicher ist es, dass es die Flucht ergreift. Viele Tiere bewegen Sich mitunter sehr ruckartig. Sie benötigen hier also kurze Belichtungszeiten, auch weil Sie im Telebereich fotografieren. Je länger die Brennweite, desto höher die Verwackelungsgefahr. Notfalls müssen Sie den ISO-Wert erhöhen, was allerdings zu weniger Detailreichtum und Bildrauschen führt. Ein lichtstarkes Objektiv mit Bildstabilisator ist hier in jedem Fall eine lohnende Investition!
Arbeiten Sie, wenn möglich, auch mit einem Stativ. Besonders wenn Sie Naturlandschaften abbilden wollen, gelten die gleichen Regeln wie bei der Landschaftsfotografie. Bei Tieren können zudem Einbeinstative sehr interessant sein, da sie einen Kompromiss zwischen Flexibilität und Stabilität bieten.