2. Arten der Fotografie

2.1. Architekturfotografie

Egal ob Plattenbau, historisches Schloss, Villa oder Wolkenkratzer – unsere architektonische Umgebung bietet eine reiche Auswahl unterschiedlichster Motive – sowohl von innen als auch von außen fotografiert. Dazu können neben ganzen Räumen oder Gebäuden natürlich auch Treppen, Türen, Ornamente und andere Details von Gebäuden gezählt werden, Straßen, Türme und Brücken ebenfalls. Obwohl wirklich professionelle Architekturfotografie sehr aufwendig und teuer ist, kann man als Einsteiger mit ein paar Tricks und Kniffen schon recht brauchbare Ergebnisse erzielen… auch wenn man damit noch nicht in der Profiliga mitspielen kann.

Kurze Brennweiten in der Architekturfotografie

Wichtige Grundvoraussetzung für die Architekturfotografie ist bei den allermeisten Motiven eine kurze Brennweite (Weitwinkelbereich zwischen 10 und 25mm). Denn meist wollen Sie das ganze oder zumindest sehr viel von dem Gebäude oder dem Innenraum abbilden und haben zudem nicht viel Platz, um ausreichend Abstand zum Motiv mit langen Brennweiten zu bekommen. Diese Brennweite deckt das mitgelieferte Kitobjektv Ihrer Spiegelreflexkamera meisten mit ab und es reicht somit für erste Gehversuche aus. Wer es sich leisten kann, besorgt sich jedoch gleich ein entsprechendes Weitwinkelobjektiv, dessen Brennweitenbereich und Abbildungsleistungen neben Architekturfotografie auch für Landschaftsfotografie prädestiniert sind. Günstige Modelle sind z.B. das Sigma 10-20 mm und das Tamron 10-24mm.

Viele Details dank hoher Schärfentiefe und niedrigem ISO Wert

Zweitens wollen Sie das Objekt meist mit einer möglichst hohen Schärfe und großen Schärfentiefe abbilden. Arbeiten Sie also bevorzugt im Blendenvorwahl-Modus A/Av und verwenden Sie Werte, die das Motiv über einen weiten Bereich scharf Abbilden (je nach Brennweite meist ab f8 und höher). Um viele Details und Schärfe im Bild zu erhalten muss auch der ISO-Wert möglichst weit unten gehalten werden. Niedriger ISO-Wert und weit geschlossene Blende führen somit zwangsweise zu einer längeren Belichtungszeit (siehe „Technische Grundlagen“). Somit ist die  Verwendung eines Stativs Pflicht, damit die Bilder nicht verwackeln! Bei Arbeiten mit längeren Belichtungszeiten am Stativ, sollte zudem der Bildstabilisator ausgeschaltet sein und wenn möglich mit einem Fernauslöser gearbeitet werden, um Verwackelungen weiter zu minimieren. Denn jedes Anfassen der Kamera versetzt diese in Schwingungen, die sich negativ auf die Schärfe auswirken können – auch wenn sie noch so gering sein sollten.